Seminarangebot |
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Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte beachten Sie das nachfolgende Seminarangebot für Ihre Fachgesellen und zukünftigen Vorarbeiter.
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ZVDH Umfrage 2021 Quartal IIErgebnisse |
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Nachdem das 1. Corona-Jahr 2020 als das historisch gesehen erfolgreichste Jahr im Gewerk überhaupt abgeschnitten hatte – mit einem Jahresumsatz von 11,3 Milliarden Euro erreichten die Dachdeckerbetriebe 2020 ein Umsatzplus von 7 % und damit 738 Millionen Euro mehr als 2019 –, konnte im 2. Corona-Jahr 2021 die Umsatzhöhe knapp gehalten werden, wenn auch nur mit ungewöhnlich hohen Preissteigerungen beim Material.
Stimmung außergewöhnlich gut
Die Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage sowie die Geschäftsaussichten im Herbst des vergangenen Jahres so positiv wie noch nie seit Einführung der vierteljährlichen Abfragen im Jahr 2007. 95,1 % der Unternehmen bewerteten im September 2021 die Geschäftslage als mindestens befriedigend, für 81,3 % der Betriebe lief es sehr gut bis gut (Schulnoten 1 oder 2), nur 4 von insgesamt 513 Unternehmern beurteilte seine Geschäftslage mit mangelhaft (Schulnote 5). Auch die durchschnittlichen Bewertungen liegen mit der Schulnote 1,9 im langfristigen Vergleich auf einem neuen Rekordniveau, wobei es regionale Schwankungen gibt und die Lagebeurteilung sich mit zunehmender Betriebsgröße geringfügig verschlechtert. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Geschäftsaussichten: Die positiven Erwartungen zur Geschäftsentwicklung schneiden mit einem Schulnoten-Mittelwert von ebenfalls 1,9 ab – dem besten jemals erreichten Wert zu einem vergleichbaren Zeitpunkt in unseren Umfragen. Auch bei den Geschäftserwartungen werden die Noten leicht schlechter bei steigender Betriebsgröße.
Höchste Auftragsbestände seit mehr als 20 Jahren
Maßgeblich für die gute Stimmung zum Zeitpunkt der Umfrage war insbesondere der große Auftragsvorlauf, den es abzuarbeiten galt. Dabei konnten vom Neubau (1,8 Monate) über die Sanierung (3,4 Monate) bis zur Reparatur (2,0 Monate) alle Segmente gegenüber den Vorjahren zulegen. Im Schnitt wurden Auftragsbestände von 7,2 Monaten gemeldet. Zum Vergleich: 2019 waren es zum gleichen Zeitpunkt 5,6 Monate, 2017 knapp 4,5 Monate und 2015 gerade einmal 3,7 Monate.
Personalbestand und -auslastung
Gleichzeitig sind die Kapazitätsgrenzen der Betriebe nahezu erreicht: Die Auslastung des Personals lag bei 93,8 % und damit etwas unterhalb des Werts von 2019 (95,0 %). Ihre Mitarbeiter über den Winter 2021/2022 halten wollten 89 % der Unternehmer (zweitbester Wert nach dem Jahr 2018). Entsprechend gingen 90,3 % der Unternehmer davon aus, dass die Anzahl ihrer Mitarbeiter im nächsten halben Jahr gleich bleiben oder steigen würde (der beste Wert seit dem Jahr 2011). Die beiden Fragen, ob die Unternehmer einen Fachkräftemangel einerseits im Dachdeckerhandwerk (93,4 %) und andererseits im eigenen Betrieb (62,6 %) befürchten, erzielen bei unserer Umfrage jeweils All-time-high-Werte bei der Antwort “ja”.
Zur besseren Einordnung: Bei den gewerblichen Arbeitnehmern erreicht das Dachdeckerhandwerk mittlerweile den höchsten Durchschnittswert an Beschäftigten seit 20 Jahren. Obwohl die Arbeitskräftereserven, v.a. die der qualifizierten Facharbeiter, auf dem deutschen Baumarkt als vollständig ausgeschöpft gelten, konnte das Dachdeckerhandwerk allein in den letzten vier Jahren die durchschnittliche Zahl an Arbeitnehmern um etwa 2.200 auf etwa 64.500 steigern. Die Anzahl der insgesamt im Dachdeckerhandwerk tätigen Personen inkl. kaufmännisch und technische Angestellte, Auszubildende und mitarbeitende Meister beläuft sich laut Statistischem Bundesamt auf 102.714 (Stichtag 30.06.2020).
Berufsbildung
Zur Frage, welches der wichtigste Grund für die Entscheidung der Unternehmer war, im Ausbildungsjahr 2021/22 einen oder mehrere Auszubildende einzustellen oder NICHT einzustellen (nur eine Nennung!), haben so viele wie noch nie zuvor – nämlich 34,9 % – „Keine Bewerber“ angekreuzt. Bei der Frage, ob der Bedarf an Lehrlingen in ausreichendem Maß gedeckt ist, ist mit 57,7 % bei der Antwort „nein“ der höchste jemals ermittelte Wert erreicht.
Ungewöhnlich hohe Preissteigerungen
Trotz der drastisch gestiegenen Materialpreise bei Holz- und Dämmstoffprodukten konnten die Unternehmen diese offenbar zu einem Teil bei den Aufraggebern durchsetzen. Die Anspannung bei den Lieferfristen hatte sich ab Mitte 2021 etwas beruhigt. Im zentralen Geschäftsfeld Instandhaltung und Sanierung von Wohngebäuden liegt die Preissteigerungsrate von Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten im Zeitraum November 2020 bis November 2021 laut amtlichen Zahlen bei unglaublichen +17,9 %. Von 31 baunahen Handwerksleistungen liegen die Arbeiten unseres Gewerks damit in diesem Zeitraum auf dem vierten Platz (hinter Zimmerer-/Holzbauarbeiten +30,0 %, Metallbauarbeiten +18,8 % und Entwässerungskanalarbeiten +18,7 %).
Ein ähnliches Bild ergeben die Ergebnisse unserer Umfragen auf einem nahen Feld: Die Stundenverrechnungssätze stiegen bundesweit auf 57,21 € im Schnitt, was einem Zuwachs von 10,8 % gegenüber dem Jahr 2019 entspricht (für 2020 liegen keine Vergleichsdaten vor). Allerdings sind hier große Unterschiede zwischen den Verbandsgebieten zu verzeichnen, siehe detaillierte Auswertung.
Investitionen
Der Investitionsschwerpunkt liegt wie gewohnt im Bereich Maschinen/Werkzeuge (54,3 %), in die digitale Infrastruktur wollen 22,2 % der Betriebe investieren, 27,3 % planen in nächster Zeit keine Investitionen. Erstaunt waren wir darüber, dass nur 25,3 % der Antwortenden regelmäßig onlinegestützte Waren-Bestellsystem wie z.B. OBIS nutzen, von knapp 30 % wurde als meistgenannter Grund für die Nichtnutzung “zu unpersönlich” angekreuzt.
Beteiligung und Ergebnisse
Der ZVDH bedankt sich bei allen, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Es wurden 513 Antworten zurückgeschickt, was bezogen auf alle per E-Mail erreichbaren Betriebe einer Rücklaufquote von 7,8 % entspricht. Die meisten Rückläufe kamen aus dem Verbandsgebiet Bayern, sowohl absolut (81 Betriebe) als auch prozentual (19,1 % der dortigen Betriebe). Ebenfalls hoch waren die Beteiligungsraten aus den Verbandsgebieten Baden-Württemberg (13,5 %) und Thüringen (11,2 %).
Die komplette Auswertung können Sie hier abrufen. Die Ergebnisse zu den einzelnen Fragen wurden wie gewohnt nach Verbandsgebiet aufgeschlüsselt sowie bei den Fragen nach der Geschäftslage und den Geschäftsaussichten zusätzlich nach Betriebsgröße. Auf Bundesebene sind zudem die jeweiligen Vorjahreswerte zu den Fragen als Vergleichsgröße angegeben.
Die Gewinner der zehn ausgelobten Preise werden kommende Woche ermittelt und im Anschluss benachrichtigt.
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