Holzpreise explodieren – was macht das mit dem Handwerk?
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Einladung von DDM Hermann Vogt nahmen Vorstand und Geschäftsführung des Innungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Westfalen an der im Betrieb stattfindenden Diskussionsveranstaltung rund um das Thema “explodierende Holzpreise” und deren Auswirkungen auf das Handwerk statt. Als Gastredner und zur Wahl stehend als Bundestagsabgeordneter erschien Herr Friedrich Merz, der deutlich machte, dass es eine solche Preisentwicklung gerade beim Material “Holz” mit einer durch viele Umstände hervorgerufenen Überproduktion noch nie gegeben habe. Eigentlich müßten die Holzpreise doch sinken!? Es sei neben einigen politisch bereits eingeleiteten Maßnahmen besonders wichtig, dass die Wertschöpfungsketten so kurz wie möglich gehalten würden. Auch dazu dienten die Gespräche der Vertreter der beteiligten Branchen aus Holzproduktion, Sägewerke sowie Handel. Ein großes Problem sei aber seit Jahren, dass sich Deutschland und auch ganz Europa viel zu sehr und besonders vom Chinesischen Markt abhängig machen würden, kritisiert der erfahrene Politiker. Ob es Masken in Zeiten einer Pandemie oder eine ehemals heimisch starke Pharmaproduktion angehe, so sei man teilweise zu 100% vom außereuropäischen Ausland abhängig, wie die Krisenzeiten gerade erst gezeigt hätten. Dies gelte es für die Zukunft zu ändern, um bei der vorangingen Versorgung im eigenen Land unabhängiger zu sein. Der Gastgeber Hermann Vogt stellt klar in den Vordergrund, dass wir als Dachdecker bezahlbar bleiben müssen. Die vollen Auftragsbücher würden wenig helfen, wenn zwischen Angebot und Auftragsleistung Preisexplosionen von bis zu 350 % im Raum stünden. Dies bereite ihm schon jetzt ernste Sorgen. Das ehemalige Vorstandsmitglied des Innungsverbandes hält im Übrigen auch das “Bunkern” von Holz und die Preispolitik der stark einflussnehmenden Sägewerke für die entscheidenden Preistreiber. Diese Entwicklung sei mitunter unseriös und nicht weiter hinzunehmen. Die interessierten Gastzuhörer erhielten ausreichend Möglichkeiten im Rahmen der anschließenden Diskussion Fragen zu stellen. Dabei tragen alle Seiten die Hoffnung, dass sich die Lage mittelfristig entspannen wird. Der Innungsverband des DDH Westfalen hält die an die Kommunen gerichteten Erlasse der Landesregierung und deren tatsächliche Umsetzung in strenger Beobachtung, so dass zumindest im Bereich der öffentlichen Vergabe die durchgesetzten Maßnahmen wie Preisgleitklauseln und Verzicht auf Konventionalstrafen umgesetzt werden.
Quelle: DDH