BG BAU informiert:
Neue Bausteine und sicher durch den Herbst
Sehr geehrte Damen und Herren,
vier neue Informationsblätter zu konkreten Arbeitsschutzthemen hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) veröffentlicht. Die Bausteine sind kurz gefasste Sicherheitshinweise, um Gefährdungen und die geeigneten Schutzmaßnahmen auf einen Blick zu erkennen.
Inhalte der Bausteine
Welche Genehmigungen braucht ein Unternehmen, um Drohnen einzusetzen? Welche geographischen Zonen müssen beachtet werden? Welche Schutzmaßnahmen kann ich treffen, damit kein Unfall passiert? Diese und mehr Informationen finden sich zum Beispiel im neuen Baustein B 221 „Unbemannte Luftfahrtsysteme“ (Drohnen). Daneben hat die BG BAU die Bausteine B 174 „Baulaser“ (für den Umgang mit Lasereinrichtungen), B 107 „Randsicherungen“ (zur Absturzvermeidung) und den Baustein A 072 „Führerscheinpflicht“ veröffentlicht. Die vier Bausteine stehen ab sofort kostenfrei zum Download bereit.
Aktualisierungen wichtiger Bausteine
Die Einzelbausteine sind in acht Kategorien unterteilt. Darüber hinaus verweisen sie unter anderem auf Gesetze, Verordnungen und technische Regeln. Zahlreiche Bausteine hat die BG BAU jetzt aktualisiert und an die bestehenden Rechtsgrundlagen angepasst, wie zum Beispiel an die DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten (Stand April 2020). Auch die Merkhefte, die ausgewählte Einzelbausteine für spezifische Gewerke enthalten, wurden auf den neusten Stand gebracht. Digital steht das Arbeitsschutz-Nachschlagewerk auch über die Bausteine-App zur Verfügung.
Sicher arbeiten bei Herbstwetter
Frühe Dunkelheit, Nebel und Rutschgefahr durch Regen und Bodenfrost: Herbstwetter erhöht das Unfallrisiko, nicht zuletzt für Beschäftigte am Bau. Deshalb müssen Baustellen rechtzeitig an die Witterungsbedingungen angepasst werden. Nasser Untergrund oder schlechte Sichtverhältnisse können Ursache für Rutsch-, Sturz- und Stolperunfälle sein. Doch schon mit einfachen Maßnahmen lassen sich Baustellen sichern und Unfälle vermeiden, um Beispiel durch den Einsatz künstlicher Lichtquellen.
Ausreichend Licht für gute Sicht
Morgens und ab dem späten Nachmittag sind die Sichtverhältnisse in den Herbstmonaten oft schlecht. Künstliche Beleuchtung erhöht die Sicherheit, hier am besten eine Beleuchtung mit einer breit strahlenden oder asymmetrischen Lichtverteilung wählen. Bei der Beleuchtungsstärke gilt: Verkehrswege erfordern mindestens 20 Lux. Je nach Tätigkeit sind bis zu 500 Lux notwendig. Für den zuverlässigen Einsatz müssen Lichtquellen regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
Stolperfallen vermeiden
Nasse und rutschige Oberflächen erhöhen die Unfallgefahr und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kommen durch überfrierende Nässe und Bodenfrost weitere Gefährdungen hinzu. Deshalb müssen Arbeitsplätze und Verkehrswege regelmäßig geräumt und von Laub befreit werden. Auch Gerüste, Laufstege und Treppen müssen sauber gehalten und gegebenenfalls gestreut werden, um ein Ausrutschen zu verhindern. Gerüstplanen können zusätzlich gegen schlechte Witterungsbedingungen schützen.
Schutz durch Kleidung
Wasser- und winddichte Wetterschutzkleidung schützt vor Erkrankungen. Außerdem sollte die Kleidung gut sichtbar sein; leuchtende und reflektierende Warnkleidung verhindern Unfälle.
Weitere Infos dazu hier.
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Nachgefragt…
Interessante Menschen aus der Dachdeckerbranche sollen in der Interview-Reihe „Nachgefragt…“ über berufsbezogene Themen, den Alltag, aber auch über sich persönlich sprechen. Heute befragen wir den
Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks, Herrn Rechtsanwalt Ulrich Marx, Köln
Unsere Interviewpartner geben zu Beginn unseres Gesprächs immer ein für sie bezeichnendes Lebensmotto an. Welches wäre Ihres?
Lebensmotto/Spruch:
„Das Leben ist wie ein Flugzeug zu fliegen: Um die Balance zu halten, musst du in Bewegung bleiben.“
Steckbrief
Alter: 56
Wohnort: Euskirchen in der schönen Voreifel
Familie: verheiratet, ein erwachsener Sohn
Ausbildung zum: Rechtsanwalt
Hobbies: Sportfliegerei, Musik (am liebsten selber machen)
Sehr geehrter Herr Marx, vielen Dank, dass Sie uns hier Rede und Antwort stehen und ein bisschen von sich preisgeben. Bevor wir zu den Branchenthemen kommen; sind Sie, Ihre Familie und Mitarbeiter in gesundheitlicher Hinsicht gut durch die Pandemie gekommen?
U.M.: Gott sei Dank, bisher ja.
Die Pandemie ist immer noch das allbeherrschende Gesellschaftsthema und schränkt uns in gewissen Hinsicht immer noch ein. Wie bewerten Sie rückblickend und gegenwärtig das Krisenmanagement von Bund und Land?
U.M.: Nun, auch wenn dies von vielen Seiten kritisiert wurde, muss man doch ehrlicher Weise sagen, dass das für uns alle eine neue und völlig unberechenbare Situation war. Natürlich ist man hinterher immer schlauer und hätte vielleicht rückblickend einiges anders gemacht. Aber alles in allem fand ich das Krisenmanagement von Bund und Ländern durchaus umsichtig und maßvoll. Von Nachteil war sicher der „Flickenteppich“ an Regelungen, durch den man zeitweise nicht mehr durchblicken konnte. Hier wurden auch die Nachteile des Föderalismus deutlich. Auf jeden Fall sollten wir daraus gelernt haben, dass wir uns künftig auf Pandemien oder ähnliche Katastrophenfälle (ich denke dabei auch an die schlimme Flutkatastrophe bei uns in NRW und in Rheinland-Pfalz) besser vorbereiten müssen. Dazu gehört die Bevorratung von Schutzmaterial genauso wie die Notfalllogistik, die im Krisenfall schneller greifen muss. Die asiatischen Länder haben uns da einiges voraus.
Ihr Resümee für den Umgang der Dachdeckerbranche mit der Pandemie?
U.M.: Aus meiner Sicht haben die Dachdeckerbetriebe das ziemlich gut hingekriegt. Ich meine damit vor allem die notwendigen Schutzmaßnahmen im Betrieb und auf den Baustellen. Das kam auch bei den Kunden gut an. Aber auch das Testen und Impfen läuft nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen gut. Wobei ich hier kritisch anmerken möchte, dass der Gesetzgeber uns mit der Testverpflichtung einerseits und der Verweigerung der Impf-Auskunftspflicht auf der anderen Seite unnötig belastet hat. Die meisten Betriebe haben das aber im Team mit ihren Mitarbeitern ganz gut geregelt, soweit ich das überblicken kann. Und die Infos der Berufsorganisation rund um das Thema Corona wurden auch ganz dankbar angenommen.
Ein weiteres die ganze Branche beschäftigendes Thema war die Entwicklung der Materialpreise, besonders bei Holz und Dämmstoffen. Einige Absichtserklärungen zur Verwendung von Preisgleitklauseln, Verkürzung von Wertschöpfungsketten etc. haben wir den zuständigen Ministern und Ministerinnen von Bund und Ländern abringen können. Dennoch sind die im Markt üblichen Preise bei Weitem noch nicht erreicht. Wie ist Ihre Einschätzung zu dieser Entwicklung und welche Prognose können Sie uns geben?
U.M.: In der Tat ein schwieriges Thema, das uns leider auch noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Schwierig deshalb, weil die Verknappung und Verteuerung von Holz, Dämmstoffen, Kunststoff-Produkten und einigen Metallen ganz unterschiedliche Ursachen hat und man daher nicht mit einzelnen Maßnahmen gegensteuern kann. Beim Holz ist mittlerweile ein wenig Entspannung eingetreten, zumindest was dessen Verfügbarkeit betrifft. Die Preise werden aber nach meiner Einschätzung auf absehbare Zeit hoch bleiben und zum Teil noch weiter ansteigen. Das hängt vor allem mit der großen Baunachfrage weltweit und insbesondere bei uns in Deutschland zusammen. Das nach wie vor niedrige Zinsniveau ist ein Motor für die Baukonjunktur. Abzuwarten bleibt, ob die derzeit anziehende Inflationsrate sich dauerhaft auf die Zinsen auswirkt. Das könnte langfristig eine Gefahr für die Baukonjunktur darstellen.
Deutschland hat gewählt. Wie ist Ihre Bewertung, auch vor dem Hintergrund der Vor- und Nachteile für die Dachdecker?
U.M.: Die Bürgerinnen und Bürger haben mit der Wahl gezeigt: wir wollen Veränderung, aber bitte nicht zu viel. Daher wird es jetzt darauf ankommen, ob die neue Regierungskoalition den Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie hinbekommt. Tatsache ist, dass wir im Dachdeckerhandwerk gute Chancen haben, noch mehr als bisher zur Klimawende beizutragen. Nicht umsonst lautet unser Slogan „Dachdecker – beim Klimaschutz ganz oben“. Wir haben uns schon im Wahlkampf mit konkreten Vorschlägen für mehr Förderung beim klimagerechten Neu- und Umbau von Dächern und Fassaden eingebracht. Ob dies die Kombiförderung von Dämmung und Solartechnik oder die Dachbegrünung betrifft: wir werden auch in der jetzt folgenden Phase mitreden. Damit Dachdeckerbetriebe ihren Teil der Klimawende erfüllen können, braucht es aber auch die richtigen Rahmenbedingungen. Dazu gehören vor allem weniger Bürokratie und ein attraktives steuerliches Umfeld für mittelständische Betriebe. Daran wird sich die neue Bundesregierung messen lassen müssen.
Welchen zentralen Herausforderungen wird sich unsere Berufsbranche in absehbarer Zukunft stellen müssen?
U.M.: Da würde ich in erster Linie die Fachkräftesicherung nennen. Befassen müssen wir uns auch mit den Fragen des technologischen Wandels und der Auswirkung der Digitalisierung auf unser Handwerk.
Ausbildung und qualifizierter Nachwuchs sind schon seit längerer Zeit Schwerpunktthemen. Wie muss man Jugendliche Ihrer Ansicht nach ansprechen, um Sie „hinter dem Ofen“ herzuholen?
U.M.: Ich glaube gar nicht mal, dass die Jugendlichen hinter dem Ofen sitzen. Wir haben es durchaus mit einer anspruchsvollen und zielstrebigen Generation zu tun. Die Schwierigkeit besteht darin, uns im riesigen Wettbewerb der vielen Berufe und Chancen in einer digitalisierten Welt bei den jungen Menschen bemerkbar zu machen. Paradoxer Weise hat gerade die Pandemie gezeigt, dass Berufe an der frischen Luft in mancherlei Hinsicht attraktiver sein können als drinnen zu arbeiten. Und wenn dann auch noch Kreativität und Vielseitigkeit dazukommen, gepaart mit dem Gefühl, aktiv zur Klimawende beitragen zu können, haben wir durchaus gute Argumente. Deshalb bin ich schon ein wenig stolz, dass wir in der Berufsorganisation auf allen Kanälen gemeinsam diese Argumente nach draußen tragen, zum Beispiel auch in Westfalen mit der Initiative „Jump in your job!“. Und die aktuellen Azubizahlen geben uns ja durchaus Anlass zum Optimismus und zeigen, dass wir damit Erfolg haben.
Jetzt zum Lebensmott „Das Leben ist wie ein Flugzeug zu fliegen: Um die Balance zu halten, musst du in Bewegung bleiben.“ Kurze Erklärung, warum dieses Motto auch Ihrer (Haltung) entspricht?
U.M.: Ich sehe das Leben als einen (hoffentlich) langen Weg. Man muss manchmal die Richtung ändern, aber man darf niemals stillstehen, sondern muss immer offen und neugierig bleiben und schauen, was hinter der nächsten Wegbiegung ist. Daher der Vergleich mit dem Fliegen. Als Pilot weiß ich: Man kann langsam oder schnell fliegen, aber wenn ein Flugzeug sich nicht mehr nach vorn bewegt, stürzt es ab. Das gilt übrigens auch, wenn man das Flugzeug zu schnell und zu steil nach oben zieht.
Wenn Sie bei dem Vergleich mit anderen Landesverbänden den Westfalen zu beschreiben hätten, was fällt Ihnen spontan ein?
U.M.: Ruhig, bedacht, zuverlässig und zupackend.
Würden Sie sich selbst als rheinische Frohnatur bezeichnen?
U.M.: Nun ja, bei rheinischer Frohnatur denkt der Westfale sicher in erster Linie an Kölsch und Karneval. Da muss ich passen. Der „Partytyp“ bin ich eher nicht, auch wenn ich gern in geselliger Runde bin. Aber wenn man unter rheinischer Frohnatur den angeborenen Optimismus versteht, dann bin ich ein echter Rheinländer. Bei mir ist das Glas immer halb voll statt halb leer.
In Dortmund und auf Schalke ist jeden zweiten Samstag Karneval. Kommen Sie damit zurecht, dass man im Rheinland immer erst den 11.11. abwarten muss 😉 ?
U.M.: Der 11.11. ist für uns nur ein formales Datum. Ansonsten geht es uns wie den Westfalen: In Köln ist auch jeden zweiten Samstag Karneval, egal ob in der ersten oder zweiten Liga.
Ihr Hobby ist das Fliegen. Was macht dabei den besonderen Reiz aus?
U.M.: Die Welt von oben zu sehen, weitet den Blick und lässt einen demütig werden (wie schon von Reinhard Mey besungen). Man spürt die Elemente und deren Kräfte. Und man lernt, vorausschauend zu handeln. Denn jeder Flug erfordert eine sorgfältige Planung. Im Gegensatz zum Auto kann man nicht eben mal rechts ranfahren, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
Heißt ferne Ziele anzusteuern auch Visionen zu haben?
U.M.: Kann es, muss es aber nicht. Manchmal liegen die Ziele auch näher, als man denkt.
Herr Marx, bei uns gibt es die Rubrik „So oder so!?“ Sie müssten sich also bitte bei den nachfolgenden Alternativen und bei den letzten beiden Fragen entscheiden:
1. Deutschland oder Europa
U.M.: Sorry, aber das eine geht nicht ohne das andere.
2. Eigenverantwortung oder strenge Regeln
U.M.: Eigenverantwortung, so weit wie möglich. Regeln nur wo nötig.
3. E-Auto oder Verbrenner
U.M.: E-Auto (fahre selber eins)
4. Hotel oder Berghütte
U.M.: Berghütte
5. Konservativ oder innovativ
U.M.: Lieber innovativ, aber auch Bewährtes nicht außer Acht lassen.
6. Lieblingsbuch?
U.M.: Die Säulen der Erde (Ken Follett)
7. Ihr Vorbild?
U.M.: Jesus Christus und der aktuelle Dalai Lama Tenzin Gyatso
Lieber Herr Marx, vielen Dank für den interessanten Einblick in Ihre Sicht der Dinge und zu Ihrer Person. Wir wünschen Ihnen und den Mitarbeitern des ZVDH viel Gesundheit und uns allen bei den angesprochenen Projekten viel Erfolg.
Das komplette Interview können Sie sich hier herunterladen.
Subunternehmer für die DC Montage von Solaranlagen gesucht
Die Firma Energiekonzepte Deutschland (aktuell der größte Solarteur Deutschlands mit Sitz in Taucha bei Leipzig) sucht dringend Subunternehmer für die DC Montage von Solaranlagen und bietet folgendes:
1. Überdurchschnittlicher Lohn – bis zu 100 € / h
2. Bsp. für eine 10kWp Anlage erhält der Monteur 220€ pro kWp + 600€ Gerüstpauschale und 150€ Pauschale für Kabelverlegung (Folie 30) = 2950€ à Aufwand 2 MA max. 2 Tage!
3. Wenn eine Partnerschaft fruchtet, dann Ausbau der Beziehung mit gem. Wachstum und Auslastung!
4. Materiallieferung erfolgt auf Baustelle zentral von EKD aus
5. Bereitstellung Handwerkertool zur Terminvereinbarung, Baustellenkoordination, Baustellenabwicklung und Rechnungslegung wird kostenlos zur Verfügung gestellt.
6. Projektmanagement erfolgt durch EKD
Gesucht wird bestenfalls für den bundesweiten Einsatz, mindestens NRW.
Bei Interesse kann die Kontaktaufnahme per mail an Alexander.preiss@hausfrage.de stattfinden. Hausfrage tritt als Dienstleister im Auftrag von Energiekonzepte Deutschland auf.
Den kompletten Beitrag können Sie sich hier herunterladen.